Warum aerifizieren?
Im Laufe der Golfsaison kommt es zu einer deutlichen Belastung der Grüns durch Betreten, Bespielen und Befahren. Dies führt im Laufe der Zeit zu einer erheblichen Bodenverdichtung. Durch diese Verdichtung nimmt das Porenvolumen ab, Wasser- und Luftdurchlässigkeit reduzieren sich, ebenso das Wasserspeicherungsvolumen. Im Extremfall entsteht Staunässe. Die Atmung der Pflanzenwurzeln können die feinen Gräser in eine kritische Situation führen. Anaerobe Verhältnisse nehmen zu, die Durchwurzelungstiefe nimmt ab, ebenso die Durchwurzelungsintensität. Nährstoffaufnahme, Nährstoffverfügbarkeit und Wasseraufnahmefähigkeit kommen in einen kritischen Bereich. Die Gräser werden infolge dessen anfällig für Krankheiten, ihre Vitalität nimmt ab. Durch die Aerifizierung mit Hohlzinken wird Bodenmaterial herausgestochen, ohne den umgebenden Boden zu verdichten. Der verbleibende Hohlraum dient als Röhre für den Gasaustausch. Je schlechter die Grüns, umso häufiger muss aerifiziert werden.
Warum Pitchmarken entfernen?
Ein auf dem Grün landender Golfball hinterlässt ein Balleinschlagloch (Pitchmarke oder Ball Marke), das wie eine kleine Verletzung wirkt. Wird diese Pitchmarke nicht innerhalb weniger Minuten geschlossen, können Samen der schnell wachsenden Einjährigen Rispe in diese „offenen Wunden“ hineingetragen werden, die innerhalb von 24 Stunden keimen und Wurzeln bilden und das Straußgras verdrängen. Aufgrund des schnellen Wachstums der Einjährigen Rispe gegenüber dem Straußgras bilden sich Flecken auf den Grüns und eine holprige, nicht spurtreue Grünoberfläche entsteht, was zu verschobenen Putts führt, die kein Golfer haben möchte. Abhilfe kann geschaffen werden, in dem jeder Golfer sofort seine Pitchmarke entfernt und ggf. noch weitere Pitchmarken auf dem Grün ausbessert. Dadurch können sich einerseits die Schadstellen des Straußgrases auf dem Grün erholen und bieten sich andererseits der Rispe keine Möglichkeit, sich in den Wunden einzunisten.
Warum Divots zurücklegen?
Als Divot bezeichnet man Grasstücke, die bei einem Golfschlag herausgeschlagen werden. Ein Divot ist also eine Verletzung der Grasnarbe. Sowohl dieses herausgeschlagene Grasstück als auch die beschädigte Stelle nennt man Divot. Wird ein Divot nicht innerhalb weniger Minuten geschlossen, werden Fremdsamen insbesondere durch den Wind in diese offene Graswunde hineingetragen und können innerhalb von 24 Stunden keimen und Wurzeln bilden. Und schon ist es dahin mit der homogenen Grasfläche. Stattdessen bildet sich ein Flickenteppich aus Gräsern und dazwischen wachsenden Kräutern, die auf dem Fairway kein Golfer sehen möchte. Falls ein Divot nur eine Stunde unrepariert bleibt, trocknet das herausgeschlagene Rasenstück aus und kann, wenn es zu spät wieder eingesetzt wird, nicht wieder anwachsen. Das alles kann vermieden werden, wenn der Golfer sich nur einmal kurz bückt und das Divot wieder einlegt. Das Ganze dauert nur 10 bis 20 Sekunden. Das Fairway dankt es Ihnen bereits nach wenigen Tagen, denn schon dann ist die Grasnarbe wieder fest angewachsen und von der ausgebesserten Stelle ist nichts mehr zu sehen.
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